Vorträge und Führungen

Im vergangenen Jahr veranstalteten wir zusammen mit dem Bildungswerk Sigmaringen 2 Vorträge. Im März berichteten Thomas Lehenherr und Jens Werner am Beispiel von Bad Saulgau, wie man mehr Natur in die Stadt bringen kann. Im April hielt Richard Schneider vom Vogelschutzzentrum in Mössingen einen Vortrag über Greifvögel in unserer Kulturlandschaft. Im Oktober zeigten wir im Hoftheater den Film „Deutschlands wilde Vögel“ des Dokumentarfilmers Hans Jürgen Zimmermann.
Karl F. Gauggel erklärte im Februar auf einer Führung die im Winter auf der Donau vorkommenden Vögel. Im April bot Thomas Haug eine vogelkundliche Führung im Krauchenwieser Park an. Unsere jährliche Aktion Vogel-per-spektive an den Krauchenwieser Baggerseen führten wir im Juni durch. Im Juli führte Alfred Bauernfeind durch den Kräutergarten Inzigkofen und im November zeigte Karl F. Gauggel die im Winter an den Baggerseen vorkommenden Vogelarten.

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

Im März fand im Kräutergarten Inzigkofen eine Veranstaltung statt, bei der Kinder und Jugendliche aus vorgefertigten Bauteilen Vogelnistkästen zusammenbauen und mit nach Hause nehmen konnten. Im Mai führte Alfred Bauernfeind im Rahmen des Schmeientaler Wandertreffs in Storzingen eine Naturerlebniswanderung für Kinder und Jugendliche durch.

Ostrachtal

Der Storchenverein Ostrachtal wurde zum Ende des vergangenen Jahres aufgelöst. Von den im Besitz des Vereins befindlichen Grundstücken wurden 0,9 ha an die Gemeinde Ostrach verkauft. Der Erlös ist dem NABU Sigmaringen gutgeschrieben worden. Mit einem Teil des Geldes wurden im Ried neue für den Naturschutz wertvolle Wiesen mit einer Fläche von 0,57 ha erworben. Die restlichen Wiesengrundstücke mit einer Größe von 1,2 ha gingen in Form einer Schenkung an den NABU über. Sie werden von dem Landwirt, der sie bisher bewirtschaftete weiter genutzt.
Die auf den Naturschutzflächen notwendigen Pflegearbeiten wurden vom Regierungspräsidium Tübingen übernommen, das auch weiterhin die Pflege dieser Flächen organisiert. Dazu gehört die regelmäßige Mahd der Wiesenflächen und die Entbuschung und Pflege der Teiche.

Unterschwandorf

Das Verfahren zur Ausweisung des Naturschutzgebietes „Feuchtwiesen Schwandorf“ soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Es hat eine Größe von 130 ha. Bei dem Gebiet handelt es sich um artenreiche Grünlandlebensräume, die landesweit in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Es kommen dort noch sehr seltene Pflanzenarten wie z.B. Sumpf-Dreizack, Sibirische Schwertlilie, Trollblume , Weißer Germer usw. vor. Bedeutende Vogelarten in dem Gebiet sind z.B. Braunkehlchen, Kiebitz oder Bekassine. Etwa 50% der Flächen befinden sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg und können im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet werden. Auf Anregung von Alfred Villringer wurden 2 Teiche ausgeräumt und 2 Teiche neu angelegt.
Der NABU Sigmaringen hat im Gewann Weiheröschle zwei für den Naturschutz interessante Grundstücke mit einer Gesamtgröße von ca. 190 ar von der Pfarr-pfründestiftung der Erzdiözese Freiburg auf 9 Jahre gepachtet. Der jährliche Pachtpreis beträgt 40 €.

Krauchenwieser Baggerseen

Für die Krauchenwieser Baggerseen werden zurzeit die Natura 2000 Managementpläne erstellt und sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Am Südufer des NSG Vogelsee wurden im vergangenen Jahr im östlichen Bereich alle Gehölze, die höher als 3 m waren, entfernt. Dies wurde vom Landratsamt Sigmaringen so angeordnet, da auf Dämmen wegen der Standsicherheit keine Bäume stehen dürfen. Es hatte allerdings zur Folge, dass auch Lebensräume z.B. für Spechte und Kleinvögel beseitigt wurden. Eine Haselmaus z.B., die in einem Nistkasten lebte, hat diese Aktion nicht überstanden. Jedoch wird durch Entfernung der Gehölze das Schilfwachstum begünstigt, was wiederum für Röhrichtbewohner von Vorteil ist.
Der Pegel im NSG wurde auf den vor Jahren amtlich festgelegten Wert eingestellt. Dadurch musste der Wasserspiegel beträchtlich abgesenkt werden, so dass große Teile der Schlickbänke freigelegt wurden und Schilfgebiete trockengefallen sind. Daraufhin haben mehrere Haubentaucherpaare sowie zwei Paare Wasserrallen ihre Nester aufgegeben.
Eine Absenkung des Wasserspiegels wäre aus unserer Sicht sogar vorteilhaft, wenn sie nach der Brutzeit erfolgen würde, da die dann freigelegten größeren Schlammflächen gute Rast- und Nahrungbiotope für nordische Limikolen wären. Eine Absenkung im Frühjahr hat jedoch gravierende Nachteile für die Vogelbruten.
An der Ablach wurde ein Eisvogelbrutplatz durch Uferverbauung zerstört. Als Ausgleich wurde eine neue Steilwand im NSG Vogelsee errichtet. Außerdem sollen Störsteine in die Ablach eingebracht werden. Im Südsee II wurde im Herbst der Wasserspiegel um mind. 25 cm angehoben, was zur Folge hatte, dass beinahe die gesamte Schlickbank unter Wasser liegt und somit ein wichtiger Rast- und Nahrungsplatz für verschiedene Wasservögel verloren ging.
Das Nistfloß im Vogelsee musste repariert werden. Die Kunststofffässer waren undicht und die Holzplanken waren verfault. Sie mussten ausgetauscht werden.
Die Beweidung auf den Ufergrundstücken im Südsee II sollte im vergangenen Jahr beendet werden, da nach einem Gutachten bezweifelt wird, ob durch die Beweidung die Entwicklung einer blütenreichen Krautvegetation erreicht werden könne. Wir schlugen vor die Beweidung zunächst weiterzuführen, bis Aussagen des Managementplans dafür vorliegen. Dem wurde auch entsprochen.
Das Baggerseegebiet entwickelt sich zunehmend auch als Lebensraum für seltene Pflanzen. So konnten im letzten Jahr zum ersten Mal die Bienenragwurz und die Mücken-Händelwurz beobachtet werden.
Der Bestand der Graugänse an den Seen ist seit Jahren rel. stabil. Im vergangenen Jahr dürften etwa 45 Paare gebrütet haben, die ca. 80 Jungvögel großzogen Mit dem Inkrafttreten des Jagd-und Wildtiermanagementgesetz am 1.4.2015 und der Durchführungsverordnung am 18.4.2015 dürfen in Baden-Württemberg Graugänse vom 1. September bis 15. Januar bejagt werden. Um das Gebiet für Arten die offene Flächen benötigen, attraktiv zu halten mussten wieder zahlreiche Arbeitseinsätze durchgeführt werden. Dabei wurden die Inseln in den verschiedenen Seen gemäht und das Mähgut beseitigt sowie die Weideflächen für die Rinder entbuscht. Im Schilfgebiet des Vogelsees wurden offene Flächen geschaffen und aufkommende Gehölze entfernt. Neben Mitgliedern unserer NABU Ortsgruppe halfen dabei auch Schüler und Lehrer der Haldenwangschule Mariaberg und Schüler des Hohenzollern Gymnasiums Sigmaringen, die beim NABU ihr Sozialpraktikum ableisteten. Insgesamt wurden für Pflegearbeiten im vergangenen Jahr über 250 Stunden aufgewandt. Dabei entfielen etwa 40 Stunden auf Arbeiten mit der Motorsäge und Motorsense.

Kräutergarten Inzigkofen

Der Kräutergarten Inzigkofen war auch im vergangenen Jahr ein wichtiger Anziehungspunkt für viele Besucher. Seit Eröffnung des Kloster Felsenweges hat insbesondere die Zahl der Wanderer im Garten stark zugenommen. Für mehrere Besuchergruppen haben wir auch Führungen durchgeführt. Dazu gehörten z.B. Gartenbauvereine, Seniorengruppen, Mitarbeiter im Krankenhaus.

Das Beet mit den Sträuchern haben wir im vergangenen Jahr mit Rasenbordsteinen eingefasst. Dadurch soll das Einwachsen von Gras in die Beete verhindert werden.

Leider hat ein Pilz große Teile der Buchshecken vernichtet. Wir haben auf eine Neubepflanzung verzichtet und stattdessen Halbrundhölzer als Einfassung um die Beete angebracht.

Auf dem Gartengelände haben wir zwei Sanddornsträucher und in die Obstwiese einen Pflaumenbaum gepflanzt.

Die vorhandene Blumenwiese wurde zweimal gemäht. Inzwischen haben sich dort eine Reihe typischer Wiesenkräuter wie z.B. Wiesensalbei, Flockenblume oder Brunelle eingefunden.

Am Rande der Mauer wurden Steine und Totholz aufgeschichtet um einen Lebensräum für Bewohner dieser Biotope zu schaffen. Anfallende Steine und Totholz sollen auch in Zukunft dort abgelagert werden.

Der alte Geräteschuppen war baufällig und wurde auch nicht mehr genutzt. Er wurde abgerissen und auf der entstandenen Freifläche soll in diesem Jahr ein Bohnenzelt für Kinder entstehen.

Zu Beginn des Winters wurden die kälteempfindlichen Topfpflanzen ins Gebäude gebracht und die Fenster mit Noppenfolie abgedichtet.

Die Arbeit im Garten wird von Mitarbeitern des NABU ehrenamtlich geleistet. Dafür haben wir über 300 Stunden aufgewandt. Sachausgaben wurden zu 70% der Nettobeträge durch Zuwendungen des Naturparks Obere Donau finanziert.

Schaffung von Nistmöglichkeiten für Vögel.

Im März betreuten wir einen Infostand, wo wir über Vogelnistkästen informierten und auch Holzbeton- und Holzkästen anboten. Dafür benutzen wir den Pavillon des NABU Bezirksverbandes. Mitglieder unserer Ortsgruppe und die Praktikanten des Hohenzollern Gymnasiums reinigten die Nistkästen im Prinzengarten in Sigmaringen. Im NSG Vogelsee wurde eine Eisvogelsteilwand errichtet.

Mitgliederstand der Ortsgruppe Sigmaringen

Unsere Ortsgruppe hatte am Ende des vergangenen Jahres 179 Mitglieder.

Mitarbeit an der Bestandserfassung von Wasservögeln

Im Auftrag der ornithologischen Gesellschaft in Baden-Württemberg führte Karl F. Gauggel im vergangenen Jahr von September bis April an den Baggerseen Zählungen der Wasservögel durch. Dies erfolgte im Abstand von 4 Wochen.

Teilnahme an Veranstaltungen

Mitglieder unserer Ortsgruppe nahmen an folgenden Veranstaltungen teil:

  • 13.03. NABU Jahresmitgliederversammlung der OG Mengen (Bauernfeind)
  • 28.03. Frühjahrssitzung des NABU Bezirksverband Donau-Bodensee in Eriskirch (Bauernfeind)
  • 30.03. Besprechung im Landratsamt wegen Kiesabbau in Göggingen (Bauernfeind)
  • 09.04. Besprechung zur Errichtung eines Landschaftserhaltungsverbandes mit Frau Landrätin Bürkle (Bauernfeind)
  • 19.07. Eröffnung des Archepfades in Beuron (Bauernfeind)
  • 23.10. Herbstsitzung des NABU Bezirksverbandes in Überlingen (Bauernfeind)
  • Karl F. Gauggel nahm an sechs Besprechungsterminen zum Management-plan für die Krauchenwieser Baggerseen teil.
  • Oktober Treffen der Biberberater in Ulm (Gauggel)
  • 21.11. NABU Landesvertreterversammlung in Stuttgart (Bauernfeind)
  • An den Sitzungen Landesnaturschutzverbandes (LNV) nahm regelmäßig ein Vertreter der Sigmaringer NABU Gruppe teil.

Stellungnahmen

Von unserer Ortsgruppe wurde im vergangenen Jahr für den LNV eine Stellungnahme zur Norderweiterung des Kiesabbaus Ostrach, Landkreis Sigmaringen, ROV mit integriertem Zielabweichungsverfahren verfasst.
In der Stellungnahme wiesen wir darauf hin, dass nach der Auskiesung ein Teil der Fläche für Naturschutzzwecke reserviert werden soll. Nach den vorhandenen Plänen ist vorgesehen die gesamte Fläche wieder landwirtschaftlich zu nutzen.

Pflege verletzter Tiere

In der Wildtierpflegestation von Frau Günthner wurden im vergangenen Jahr 35 Tiere aufgenommen und gepflegt. Davon konnten 21 wieder entlassen werden. Neben mehreren Igeln wurden verschiedene Vogelarten von Frau Günthner versorgt. Dazu gehörte auch ein Singsittich, der nach der Genesung an einen neuen Besitzer weiter vermittelt werden konnte. Aufgrund des heißen Sommers sind viele Mauersegler zu früh aus dem Nest gesprungen und mussten versorgt werden.

Biberberatung

Karl F. Gauggel hatte in seiner Funktion als Biberberater einige Einsätze. Es ging dabei um Schäden, die durch den Aufstau von Wasser verursacht wurden oder Fraßschäden in Gärten. Zusammen mit dem Biberbeauftragten Gunnar Hornstein wurden Lösungen für die Probleme entwickelt.